Bereits seit der Kick-Off Saison sind wir im Rahmen des ADAC Simracing Cup aktiv. Diese Meisterschaft hatte, wie alle Simracing Meisterschaften, ihre Höhen und auch Tiefen. Doch wir blieben und bleiben ihr treu. Die Saison 2022/2023 sollte die erfolgreiche Fortsetzung der vorherigen Saison werden. Wir arbeiten diese ganze Saison in in diesem Artikel mal ganz in Ruhe und der Reihe nach auf. Los gehts
ADAC Simracing Cup Saison 2022 (die vorherige Meisterschaft).
Als einziger TCR Fahrer im damaligen Team gab unser Dominik Gieseler im Training und im Rennen alles. Und dieser Einsatz sollte sich bezahlt machen. Denn in der Saison 2022 Summer-Saison setzte unser Dominik einen neuen geschichtlichen Meilenstein im ADAC Simracing Cup. Mit 8 Siegen bei 8 Rennen fuhr Dominik zum Meistertitel. Die gesamte Saison über gab es wenige Momente wo P1 gefährdet war. Konstant, sicher und schnell fuhr er im Audi RS3 LMS TCR von Sieg zu Sieg und wurde am Ende völlig verdient Meister.
Das ist ja schonmal ein Statement. TCR? Weiß-grün? Könnte CARLAR esports sein. Falls ja: ernst nehmen.
ADAC Simracing Cup Saison 2022/2023.
Nachdem Dominik, wie bereits geschrieben, den Meistertitel eingefahren hatte, war jedem im ADAC Simracing Cup klar: „Okay. Die Jungs können was.“. Das wir in der Zwischenzeit jedoch zwei grundlegende Entscheidungen getroffen hatte, waren externen Beobachtern nicht klar. Denn wir hatten zwischen den beiden Saisons 3 neue Fahrer aufgenommen und gleichzeitig als Team entschieden, dass wir absofort nur noch TCR fahren würden. Entsprechend gingen Beobachter möglicherweise davon aus, dass in der kommenden Saison lediglich Alex in der TCR Klasse fahren würde. Falsch.
Mit einem Line-Up von 4 TCR Fahrern sollten wir aktiv werden. Wobei wir zum 1. Lauf lediglich 3 offiziell bekanntgaben und unseren Tim noch „unter falscher Flagge“ fahren ließen. Der Hintergrund war und ist recht simpel. Wir wollten den Bogen nicht überspannen. Denn mit dem Line-Up Jan Winter, Alexander Hause und Carsten Gieseler war bereits vor dem ersten Lauf klar, dass das für alle anderen nicht einfach werden würde. Mit dem amtierenden Vize-Meister (Tim) als 4. Fahrer hätten wir vielleicht den Bogen überspannt. In diesem Fall haben wir erst beim 2. Lauf die „Katze aus dem Sack“ gelassen.
Doch als jedem klar war, dass das Team CARLAR esports nun mit 4 TCR Fahrern am Start sein würde, nahm aus unserer Perspektive das Schicksal seinen Lauf.
Es war eine extrem erfolgreiche Saison. Bis auf wenige Ausnahmen fuhren wir bei jedem Rennen Platz 1 und Platz 2 ein. Es ist uns als erstes Team, im Rahmen des ADAC Simracing Cup, gelungen in einem Rennen das Triple einzufahren. Also Platz 1,2 und 3 goes to CARLAR esports. Das schafften wir insgesamt 3x in der Saison.
Nach dem vorletzten Lauf von Bathurst war klar, dass Jan den Titel und Carsten den Vize-Titel holen würden. Unser Tim hatte noch eine realistische Chance auf Platz 3 in der Meisterschaft. Unser erklärtes Ziel war natürlich, dass wir nun auch am Ende der Meisterschaft in der Meisterschaftswertung das Triple realisieren würden. Dementsprechend trainierten wir über 3 Wochen wie die Irren in Interlagos um dieses Ergebnis sicherzustellen. Doch in der Zwischenzeiten hatte iRacing kleinere Anpassungen vorgenommen. Zum einen den Effekt des Windschattens (der wurde auf fast 0 gesetzt) und gleichzeitig eine kleinere Anpassung der BoP (Balance of Performance) innerhalb der TCR Klasse. Diese Anpassungen sind tatsächlich sehr klein, können aber auf unterschiedlichen Strecken unterschiedliche Effekte hervorrufen. Denn es gab einen Fahrer im Grid, der dieses Triple verhindern sollte. Und dieser Fahrer war und ist: Joachim Hummel.
Nun hatten wir also wochenlang trainiert und kennen seitdem Interlagos in- und auswendig. Wir wussten um die Problematik der BoP. Hummel fuhr Audi – Tim Hyundai. In Interlagos geht es beim Start Bergauf. Was durch das einfache Startprozedere des Audis für uns Elantra-Fahrer schier unmöglich war dagegenzuhalten. Der Audi hatte auch mehr Topspeed als der Hyundai und gleichzeitig gab es keinen nennenswerten Windschatten-Effekt. Diese Faktoren waren die Ausgangslage. Damit Tim am Ende auf Platz 3 in der Meisterschaften stehen würde, musste er in beiden Rennen vor Joachim Hummel ins Ziel kommen. Um dieses Ziel zu erreichen, mussten wir in der Quali vor Joachim stehen, weil er (wenn P1) uns am Start direkt wegziehen würde. Das war für uns das Worst-Case Szenario. Und genau das sollte eintreten.
Joachim fuhr das bis dahin beste Simracing Rennen seiner Karriere, setzte seinen Audi zweimal auf Pole und wir als CARLAR esports versuchen mit 4 Autos (mit den beschrieben Faktoren) wirklich alles um an ihm sauber, fair und sportlich vorbei zukommen. Doch Joachim zeigte Nerven aus Stahl. Gerne verweisen wir an dieser Stelle auf den Livestream der auf Youtube online ist. Schaut euch das am besten einmal selber an.
Wir versuchten wirklich alles doch es half nichts. 2x 30 Minuten fuhren wir mit 5 TCR Fahrzeugen im „Train“ in Interlagos und hofften auf einen kleinen fahrerischen Fehler von Hummel. Wir schätzen Joachim sehr, weil er nicht nur fahrerisch sondern auch menschlich top ist! Joachim lies nichts anbrennen und gewann zweimal völlig verdient beide Rennen.
Somit schafften wir das Triple am Ende der Meisterschaft nicht. Doch wir sind nicht undankbar oder dergleichen. Es war eine unfassbare Saison für uns. Danke an den ADAC und alle Organisatoren sowie Moderatoren für diese tolle Saison. Wir sehen uns im Oktober 2023!
Meisterschafts-Endstand
P1 CARLAR esports – Jan Winter
P2 CARLAR esports – Carsten Gieseler
P4 CARLAR esports – Tim Reinhardt
P5 CARLAR esports – Alexander Hause