Im Tennis ist es Wimbeldon. In der Formel 1 das Rennen in Monaco. In der Rallye-Weltmeisterschaft die Rallye Monte Carlo. Im Rallye RAID die Dakar. Im Fußball die Weltmeisterschaft und in der Leichtathletik Olympia. Im Simracing ist es dieses Event – iRacing Special Event 24h Nürburgring Nordschleife.
Kein anderes Rennen hat eine größere Aufmerksamkeit im Simracing-Sport. Mittlerweile interessieren sich auch viele Menschen für dieses Event, die selbst jedoch gar kein Simracing betreiben.
Nun ist die Nordschleife unser „zweites Zuhause“. Bereits im letzten Jahr konnten wir zu unserer großen Überraschung im Topsplit des Mainrace an den Start gehen. Bei Special-Event in der Simulation iRacing, finden an 3 unterschiedlichen Tagen, in unterschiedlichen Timeslots, die jeweiligen Events statt.
Die absolute Königsdisziplin ist das Hauptrennen (Timeslot Samstag 14 Uhr). Wenn man diesen Timeslot auswählt und dann vom iRating und Speed zu den Besten gehört in dieser Zeit, wird man von iRacing automatisch in den sogenannten Topsplit eingegliedert. Das Mainrace im Topsplit wird dann auf Racespot-TV live auf YouTube übertragen. Und in diesem Topsplit des Mainrace sind alle Simracing Profis vertreten. Sämtliche Werksteams wie BMW, AMG und Porsche. Aber auch Teams wie Redline mit Max Verstappen. Richtig gelesen – DEM Max Verstappen. Mainrace + Topsplit = Endstufe
Das wir mit unserem TCR in den Topsplit landen würden, war relativ sicher. Letztes Jahr konnten wir, ebenfalls Mainrace + Topsplit, den 5. Platz in der TCR Klasse nach 24 Stunden einfahren. Dieses Jahr sattelten wir jedoch nochmal auf. Wir gingen nicht nur mit einem TCR an den Start, sondern auch mit einem Porsche GT3 Cup. Beim CUP waren die Piloten Hendrik, Jan und für 3 Stunden Fahrzeit Carsten. Beim TCR bildeten Tim, Harald, Alex und Dominik das 4er Team. Wir sind davon ausgegangen, dass wir mit dem TCR Topsplit und im CUP 3. Split eingegliedert werden würden. Doch es kam etwas anders.
Nachdem das freie Training beendet war, folgte im Anschluss die Eingliederung von iRacing. Und zu unserer sehr großen Überraschung mussten wir feststellen: Beide Fahrzeuge Topsplit. Das hatten wir nicht erwartet und entsprechend wurde es kurzfristig etwas hektisch bei uns. Wir freuten uns natürlich tierisch darüber. Auf der anderen Seite war klar, für das CUP-Team, jetzt gibts kein Zurück mehr.
Ähnlich wie 2023 hatte der Teamchef Carsten nicht damit gerechnet in den Topsplit zu kommen. Entsprechend hatte Carsten zwar die Livery für den TCR dieses Jahr bei Racespot TV hochgeladen. Doch für den CUP hatten wir das nicht erwartet. Entsprechend war unser Porsche, ähnlich wie der TCR 2023, im Livestream weiß. Egal für uns. Schmuck am Nachthemd.
Wir gingen also in DAS Simracing Event des Jahres. Nach 1.5h Fahrzeit wurde Tim jedoch im TCR von einem GT3 massivst aus dem Rennen genommen. Die anschließende Tow-In Time war so hoch, dass viele vielleicht abgebrochen hätten. Wir nicht. Mit 3 Runden Rückstand auf den Vorletzten Platz ging es dann wieder ins Rennen. 22.5h Fahrzeit – Wir beißen uns durch und bleiben am Ball. Jetzt hieß es für die TCR Fahrer fokussiert bleiben und Stint für Stint sicher abspulen. Nach 22.5h Stunden konnten wir vom letzten Platz mit 3 Runden Rückstand auf den Vorletzten, am Ende noch auf Platz 4 das Ziel erreichen. Damit haben wir abermals bewiesen, dass das Team CARLAR esports, ein Charakterteam ist. Aufgeben gibt es bei uns nicht. Gerade nicht bei einem 24h Rennen. Vom letzten Platz auf Platz 4 am Ende. Für uns ein extrem gutes Rennen. Nicht nur, dass wir uns um einen Platz verbessert haben. Diese Erfahrung war und ist für das Team extrem wichtig gewesen.
Beim CUP-Porsche verlief es ähnlich gut. Hendrik und Jan prügelten den Porsche durch die Eifel und mussten sich von der Pace her nicht verstecken. Auf einem stabilen Platz 7 in dieser High-End Fahrzeugklasse waren wir lange Zeit auf einem großartigen Platz. Die Pace in der CUP-Klasse bei diesem Rennen ist genauso hoch, wie bei der 24h series esports. Gericke Motorsport, SCHERER eSPORT, Althus eSport sind nur einige High-End Teams im Split. Das wir nach 5 Monaten CUP Erfahrungen bereits bei DEM Event im Topsplit landen würden, sprengte unsere Vorstellungskraft. Hendrik und Jan fuhren ein absolut fehlerfreies Rennen. Carsten übernahm um 4 Uhr Morgens das Fahrzeug und spulte mit 200% Sicherheit seinen Doppelstint für die Fairshare-Regel ab. Hendrik übernahm und gab wieder Vollgas. Auch Jan behielt die Nerven und lies keinen Zweifel offen. Am Ende wurden wir 6. in der CUP-Klasse. Ein Ergebniss das sicherlich so nicht zu erwarten war.
4. Platz TCR
6. Platz CUP
Mehr geht aktuell nicht. Das kleine private Simracing-Team aus Hannover. Diese beiden Ergebnisse waren und sind für uns wirklich „Balsam für die Seele“ nach den ganzen technischen Problemen der letzten Monate.