Diese Woche Montag ging es zum 3. Lauf der DSRC Endurance ins italienische Monza. Dem könglichen Motorsport Garten in Italien. Die Charakteristik von Monza und die bekannten Schwierigkeiten hatten wir euch bereits im Vorfeld mitgeteilt. Das Training mit den Männern von M&J Downforce sollte uns auch beim 3. Lauf gehörig helfen.
Mit Platz 1 und 2 in der Qualifikation gingen wir mit beiden Hyundai´s in eine gute Ausgangslage für das Rennen. Sofern man das Reglement natürlich richtig liest. Denn auch im Simracing Sport gilt: „Wer lesen kann ist klar im Vorteil.“ Wir nehmen es mit Humor. Tim und Jan können nicht lesen. Fahren ist okay. Aber lesen üben wir nochmal. In der Gridmail steht nämlich eindeutig drin, ab wann der Führende das Rennen in der Klasse freigeben darf. Das 360er Team nahmen die falsche Linie und erhielten, völlig zurecht, eine Durchfahrtsstrafe. Domme startete für das 361er Team und prügelte förmlich direkt am Start den Elantra durch Monza. Nachdem Tim dann für das 360er die Durchfahrtsstrafe absolviert hatte, nahmen es beide Piloten (wie alle im Team) sportlich. Aufgeben ist nämlich noch nie eine Option gewesen. Entsprechend gab Tim ordenlich Gas und konnte sich ein paar Runden später wieder auf Platz 2 zurückkämpfen. Domme hingegen hatte einen ordentlichen Kontakt mit einem GT3 der glücklicherweise nicht in einem Worst-Case Szenario endete. Auch gabs es im letzten Drittel ebenfalls eine extrem haarige Situation mit 3 TCR Fahrzeugen und zwei anfliegenden GT3´s. Da ich weiß, dass du diesen Artikel lesen wirst lieber Marco auch hier nochmal an dieser Stelle. Danke das du die Lenkung aufgemacht hast und in T1 durch den Seitenweg gefahren bist. Wenn du das nicht gemacht hättest, dann hättest du unverschuldet unser Rennen beendet. Hast du aber nicht. Sau stark reagiert! Danke!!! Im Livestream ist die Szene bei 02:03:32. Das war knapp – sehr knapp! Die Situation bei Domme findest du bei Zeitstempel 32:30. Diese Situation, sorry Jungs (GT3), wäre vermeidbar gewesen. Ist aber Gott sei Dank nochmal gut gegangen.
Link zum Livestream: https://www.youtube.com/watch?v=6HIhnBd9HWs
Back to racing.
Der Vorsprung für das 361er Team schmolz. Nicht viel. Nicht schnell. Es tröpfelte bis zum ersten Stop so vor sich hin. Hier eine Zehntel. Da eine Zehntel. Aber keine riesen Schritte.
Boxenstop und Fahrerwechsel. Jetzt waren Jan und Alex am Zug. Und zur Verwunderung von Jan und Teamchef Carsten (der in München im Hotel weiter für seine Prüfung lernte) ging es jetzt in die zweite Hälfte des Rennens nicht in einem gedachten Verlauf. Jan pushte. Alex der direkt dahinter war aber auch. Jan war erst nach 30 Minuten in Schlagdistanz. Jan überholt Alex. Doch Alex dachte gar nicht daran aufzugeben. Unser Rookie Alex hielt dagegen und wie! Nix mit Stallorder oder dergleichen. Nix da. Das fahren wir schön auf der Strecke aus. So wie sich das gehört. Alex trieb Jan vor sich her. Der, wie er später im Interview auch mitteilte, ziemlich überrascht war, welchen Sprung mittlerweile Alex wiedereinmal gemacht hat (Kleine Anmerkung vom Verfasser und Teamchef: WTCS pusht einen vom Speed schon hart). So ging das Ganze fast über eine Stunde lang. Jan und Alex wechselten oft die Positionen und waren bis auf wenige Meter hintereinander.
Auch das im Vorfeld durchgeführte Traffic-Management Training in Monza half uns extrem. Wir wussten sehr genau was wir wann, wo und wie machen mussten. Wie wir bereits mehrfach versucht haben zu schildern, kosten Zweikämpfe und Überrundungen im Multi-Class sehr viel Zeit. Doch wir scheinen langsam „den Flow“ gefunden zu haben. Abgesehen von den beiden sehr haarigen Situationen wollen wir alle GT3 und GT4 Teams nochmal positiv erwähnen. Monza ist einfach eine Strecke… (führen das jetzt nicht weiter aus!). Doch mit gegenseitigen Respekt und Anstand verlief auch das Rennen in Monza unglaublich fair. Das es hier und da mal zu kleineren Lackaustauschen kommt ist auf dieser Strecke völlig normal. Das hätte für alle Teilnehmer auch ganz anders laufen können. Insofern auch hier nochmal: Danke für eure respektvolle Fahrweise. Geil!
Am Ende gingen wir auf Platz 1 und 2 mit 1 Sekunde Unterschied über die Ziellinie. Es war ein spannendes Rennen mit wichtigen Punkten für die Meisterschaft.
Das Team 360 (Jan und Tim) können beim nächsten Lauf im Grunde genommen den Sack zu machen. Wer am Ende die Rennen und die Meisterschaft gewinnt ist uns allen tatsächlich völlig egal. Wichtig für uns ist nur eines: weiß-grün sollte vorne stehen und am besten auf Platz 1 und 2.
Der nächste Lauf findet auf der amerikanischen Rennstrecke Road Atlanta statt. Das ist tatsächlich (mal wieder) eine Strecke die wir bislang noch gar nicht gefahren sind. Daher fangen wir auch dort (was gut ist) ebenfalls bei 0 an. Wir haben aber natürlich schon ein paar YouTube Videos gesichtet und können mit dem aktuellen Wissenstand sagen: Das könnte vielleicht sogar nochmal krasser werden als Monza. Der letzte Lauf in Spa wird sich dann wahrscheinlich anfühlen wie Urlaub (was Traffic-Management betrifft).
Am 18.09.2023 geht es dann nach Road Atlanta in die USA.